54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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Ausgabe Nr. 5 Monat Februar 1994
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Sorge um die eucharistischen Gestalten
 
Sorge um die eucharistischen Gestalten

von
Eduardo Hugentobler, Zürich

Die UVK berichtet Jan./Febr. 1972 von einer Antwort, die Bischof Heinrich Tenhumberg in "Kirche und Leben" am 11, VII. 1971 auf die "Sorge' um Hostienteilchen" dem B. W. aus C. gegeben hat.

Darin schreibt der "Bischof":

"Wenn die kirchliche Lehre über die Eucharistie besagt, daß der Leib des Herrn beim Brechen der Brotsgestalt nicht gebrochen und geteilt werde, sondern in jedem Teil ganz enthalten ei, so wird damit keineswegs gelehrt, der Leib des Herrn sei auch noch unter dem winzigsten Teil zugegen. Vielmehr ist seine Gegenwart an die Brotsgestalt, nicht aber an die kleinste physikalische Einheit gebunden." -

Auffallend ist, wie in diesem Zusammenhang der eucharistie-theologische Begriff Brotsgestalt neu gebraucht und damit in einer Weise neu definiert wird, die mit dem orthodoxen Terminus nur noch den Namen gemeinsam hat.

Brotsgestalt im eucharistie-theologischen Sinne ist nach erfolgter Transsubstantiation doch immer dort vorhanden, wo in irgend einer Form Brot empirisch festgestellt werden kann, sei es nun ein Brotlaib, ein Brotstück, ein Brosame, eine Hostienoblate oder deren kleinste Teilchen. Die orthodoxe, katholische Lehre von der eucharistischen Brotsgestalt bezielt sich also auf den Gegenstand der Brotakzidentien (als da sind Brotgeschmack' Brotgeruch, Ausdehnung) und nicht auf deren zufällige quantitative oder formale Erscheinungsweise!

Solange als die chemische Empirie einer transsubstantiierten Hostienoblate die Existenz der Brotakzidentien feststellt, solange ist auch der verherrlichte Leib Christi mit Menschheit und Gottheit, wahrhaft, wirklich und wesentlich, verborgen unter dem Schleier und den Dimensionen der Brotakzidentien gegenwärtig. Gestützt auf diese Tatsache ist es unschwer, nachzuweisen, daß selbstverständlich auch in der kleinsten transsubstantiierten Hostienpartikeln die noch die Brotakzidentien chemisch aufweist, der ungeteilte, verherrlichte Leib des Gottmenschen wahrhaft, wirklich und wesentlich gegenwärtig ist, genau so wie in einem großen konsekrierten Brotlaib oder Brotstück, d.h. unter den Akzidentien des Brotes in der Form eines Brotlaibes oder Brotstücks.

Wer die Gegenwart Christi unter den Brotakzidentien (und natürlich auch unter den Weinaksidentien!) nur auf gewisse Minimalquantitäten oder besser: Minimaldimensionen derselben einschränkt' handelt willkürlich und leugnet im Grunde genommen die Glaubenswahrheit der Transsubstantiation, indem er die substanzielle Gegenwart des verherrlichten Leibes Christi nicht von der grundsätzlichen Verwandlung der Brotmaterie unter Aufrechterhaltung ihrer Akzidentien, sondern von deren zufälliger Quantität, Form und Dimension abhängig macht.

Daraus ergibt sich als Konsequenz, daß selbst transsubstantiierte Hostienpartikel von molekularen Dimensionen den wahren, wesentlichen und wirklichen Leib des verherrlichten Gottmenschen enthalten.

    Was deshalb der hl. Thomas von Aquin vom Brotbrechen während der Feier des Eucharistischen Opfers bekennt, gilt auch von jedem Brechen und Zerteilen einer konsekrierten Hostie im Allgemeinen:

"Wird die Hostie auch gespalten
Zweifle nicht! Laß Glaube walten!
Jedem Teile bleibt erhalten,
doch des Ganzen
Vollgehalt.    

Brechen kann man nur das Zeichen
Doch nie dessen Sein erreichen:
Nichts von Christus kann da weichen,
weder Zustand noch Gestalt."

(Fronleichnamssequenz, Str.19/20)

Im folgenden geht nun "Bischof" Heinrich Tenhumberg von Münster/BRD vom Beispiel aus, daß eine aus hygienischen Gründen nicht mehr konsumierbare, konsekrierte Hostie in Wasser aufgelöst wird. Er schreibt: "Die Hostie, die auf diese Weise ihre Brotsgestalt verloren hat, ist nicht mehr der eucharistische Leib des Herrn.

"Ebenso ist es mit kleinen und kleinsten Partikeln, die nicht mehr als Brot und Speise angesehen werden können. Mit dem Verlust ihrer Gestalt verlieren sie den Zeichencharakter, in ihnen ist der Herr nicht gegenwärtig.". . . . . .

In peinlicher Weise operiert "Bischof" Tenhumberg in diesen seinen Ausführungen mit seinem grundfalschen Begriff von der eucharistischen Brotsgestalt. Er versteht darunter nicht - wie wir oben deutlich dargelegt haben -, was die Kirche darunter versteht, nämlich die Aufrechterhaltung der Brotakzidentien ohne natürliches Subjekt, sondern deren zufällige Quantität und Form (Brotlaib, Brotstück). Wer aber die katholische Lehre über die Transsubstantiation sorgfältig studiert hat, wird unschwer feststellen können - wie wir es schon weiter oben getan hatten –, daß die grundsätzliche Gegenwart des Herrn durch Transubstantiation der Brotmaterie nicht von der quantitativen, formalen oder dimensionalen Existenz der Brotakzidentien abhängig sein kann, daß es also nicht auf ein Mehr oder Weniger von Brotakzidentien ankommt, sondern nur auf deren Existenz. Es geht hier also - um mit modernen Begriffen zu arbeiten, nicht um ein physikalisches, sondern um ein chemisches Problem: Der durch Transsubstantiation der Brotmaterie gewordene verherrlichte Leib Christi ist so lange gegenwärtig' als die Brotakzidentien chemisch nicht zersetzt sind, d.h. in die Akzidentien einer anderen, von Brot verschiedenen Substanz, übergegangen sind.    -

Wenn also eine konsekrierte Hostie dem Wasser zur Auflösung anvertraut wird, es handelt es sich bei diesem Lösungsvorgang nicht um ein chemisches, sondern um ein physikalisches Phänomen' dessen man sich bedient, um die chemische Zersetzung der Akzidentien durch Bakterien bzw. Microfungi in schneller Art und Weise und in einer Form in die Wege zu leiten, die dem hochwürdigsten Gut angemessen und seiner würdig ist. - Wer einmal die häßlichen Zersetzungserscheinungen an den Brotakzidentien einer konsekrierten Hostie durch Schimmel oder durch Hostienpilz (Bacillus prodigiosus Flügge) erlebt hat, wird begreifen, warum unsere Mutter, die hl. Kirche, angeordnet hat, den Zersetzungsprozeß der Akzidentien erst nach vorherigem Auflösen derselben in molekulare Partikel durch den Einfluß von natürlichen Ursachen (Bakterien usw.) in Gang zu bringen. Man muß also in dieser Angelegenheit zwei Vorgänge unterscheiden, die wesentlich verschieden sind: der Auflösungsvorgang in molekulare Hostienpartikel und der Zersetzungsvorgang der Brotakzidentien.

Daraus ergibt sich als Konsequenz:

Wird eine konsekrierte Hostie in Wasser in Hostienpartikel molekuleren Ausmaßes aufgelöst, so ist die Substanz des verherrlichten Leibes Christi unter jeden kleinsten in diesem Falle: moleklaren Partikel voll und ganz, wahrhaft, wirklich und wesentlich gegenwärtig, da der Lösungsvorgang in ilasser ein rein physikalischer Prozeß ist' der die chemische Natur der Brotakzidentien nicht im Geringsten verändert, genauso wenig wie irgend ein anderer gelöster Gegenstand, der mit Wasser nicht chemisch reagieren kann, durch den Lösungsvorgang chemisch verändert wird.

Es ist deshalb häretisch, wenn "Bischof" Tenhumberg lehrt: "Die Hostie, die auf diese Weise (durch Auflösen in Wasser) ihre Brotsgestalt verliert, ist nicht mehr der eucharistische Leib des Herrn.“ - denn wie wir ja gezeigt haben auf Grund des Dogmas von der Transsubstantiation, sind die verbleibenden Akzidentien nach der Transsubstantiierung der Brotmaterie in den substanziellen Leib Christi die Brotsgestalt und nicht ihre zufällige Akkumulation zu einem "Brot“-Laib, "Brot"-Stück oder in Form einer "Brot"-Hostie. Durch den Auflösungsvorgang in Wasser wird einzig eine bestimmte Quantität der Brotakzidentien in eine große Zahl kleinerer Qualitäten aufgeteilt, also praktisch das vollsogen, was beim Eucharistischen Brotbrechen am Altar geschieht, von dem der hl. Thomas von Aquin bezeugt:

"Wird die Hostie auch gespalten,
zweifle nicht! Laß Glaube walten!
Jedem Teile bleibt erhalten
doch des Ganzen Vollgehalt."

Es ist daher nur billig und sGlbstverständlich, daß einer sich auflösenden konsekrierten Hostie mit chemisch intakten Brotakzidentien der allgemein gebräuchliche, absolut latreutische Kult erwiesen wird, der nach vollständiger Auflösung derselben bis zu deutlichen Anzeichen der chemischen Zersetzung der Brotakzidentien wenigstens „sub conditione“ aufrecht erhalten werden muß.

Also nicht durch Auflösen der konsekrierten Hostie in Wasser wird die Brotsgestalt zerstört, sondern durch die daran anschließende chemische Zersetzung der Brotakzidentien. -

Wenn man uns auf Grund dieser Ausführungen vorwerfen sollte7 daß wir das "Geheimnis der Eucharistie" durch Zuhilfenahme sicherer physikalischer und chemischer Kriterien auf das Niveau naturwissenschaftlicher Empirie heratwürdigten7 so kann es sich hierbei nur um eine polemische Windmühle handeln' denn wir haben diese Kriterien ja nur auf die Brotakzidentien, nicht aber auf den durch ihre Quantitäten und Dimensionen wunderbar verhüllten und verborgenen' verherrlichten Leib Christi angewandt, der sich, da der Ordnung des Übernatürlichen angehörend, jeglichem profanen, in rein naturwissenschaftlichen Kategorien gefangenem Denken und Nachprüfen entsicht. Da die Brotakzidentien nach der Transsubstantiation die gleichen sind und bleiben wie zuvor, sodaß ein konsekrierte Hostie von einer unkonsekrierten Oblate empirisch nur durch das Charisma der Hierognosie unterschieden werden kann, unterstehen sie auch weiterhin den chemischen und physikalischen Gesetzen. Da nun die substantielle Gegenwart des Leibes Christi wesentlich an die Existenz der Brotakzidentien gebunden ist, dieselben aber durchaus chemischen Einflüssen unterliegen und sich zersetzen können, wie die tägliche Erfahrung zeigt, so ist es nicht mehr als recht und billig, die Erkenntnisse einer profanen Wissenschaft auf die einer profanen (chemischen) Beeinflussung durchaus unterliegenden Brotaksidentien zur Nachprüfung ihrer Existenz anzuwenden. Ein echtes Hostienwunder spielt sich nach außen deshalb immer in der Sphäre der Brotakzidentien ab, indem diese zum Beispiel unzersetzbar werden, wie zum Beispiel die 223 konsekrierten Hostien von Siena aus dem Jahre 1730, die heute noch in absolut frischen Zustand erhalten sind, trotz Luftzutritts in die Glaskapsel der Aufbewahrungsmonstranz! - oder indem sie in Blut- oder Fleischakzidentien verwandelt werden.

Auf Grund dieses häretischen Verständnisses von der eucharistischen Brotsgestalt, dem nicht nur ‚Bischof’ Heinrich Tenhumberg, sondern mit ihm weiteste Teile der post-konziliaren ‚katholischen’ Hierarchie unter dem rhetorischen Trommelfeuer von Apostaten auf Katheder und Kanzel, diesseits und jenseits der Alpen zum Opfer gefallen sind, ist nun auch die fanatische Propaganda für Hand- und Kelchkommunion begreiflich, die den meisten gläubigen Katholiken durch gezielte Fehlinformationen seitens eines apostatischen Para-Magisteriums durch unerhörten geistigen und moralischen Terror aufgezwungen wird, sie dadurch in schwerste Gewissensnöte stürzend. Wer nämlich an das kirchliche Dogma der Transsubstantiation glaubt, muß sich gemäß der Tiefe dieser seiner Glaubenseinsicht verhalten. Wenn Christus selbst in der kleinsten Brot- oder Weingestalt substantiell gegenwärtig ist als verklärter Kyrios und Gott-Mensch, kann es dem orthodoxen Gläubigen, im Gegensatz zu einer gewissen semi- oder ganz häretischen Hierarchie, nicht mehr gleichgültig sein, daß bei jeder Handkommunion nachgewiesenermaßen große Mengen von konsekrierten Partikeln zu Boden fallen und von den Füßen der Menge im Schmutz und Staub der Straße zertreten werden. Wenn also "Bischof" Tenhumberg, den wir am Anfang wörtlich zitiert haben, in seiner Antwort zu diesem Problem an B.W. aus C. behauptet, kleine und kleinste Partikel einer konsekrierten Hostie seien nicht mehr Leib des Herrn, dann verteilt er nicht nur im allgemeinen theologischen Ausverkauf billig erstandenes Trostpflaster, das einem treuen -Kind der Kirche die Schamröte ins Gesicht treibt, sondern verrät ganz klar den wahren eucharistischen Glauben der Kirche Christi. Im vorliegenden Falle haben wir es nicht einmal mit einem blindden Blindenführer, sondern mit einem blinden Führer zu tun' der die wahrhaft Sehenden in die Verblendung führt. Tenhumbergs Antwort an B.W. aus C. die Verunehrung konsekrierter Hostienpartikel betreffend, in welcher in glücklicher Inkonsequenz dennoch an der Anbetung der Eucharistischen Gestalten festgehalten wird, ist ein Faustschlag ins Antlitz der ganzen 1900-jährigen katholischen und apostolischen Erblehre, wie wir nun unschwer beweisen werden. Angesichts dieser Zeugnisse der Apostolischen Tradition aus der katholischen Kirche des Altertums, die gerade ein römisch-katholischer Bischof kennen müßte, gibt es für den Bischof von Münster und seine Irrlehren bezüglich konsekrierter Hostienpartikel keine Entschuldigung. Die nun folgenden Ausführungen der Heiligen Väter der Alten Kirche, bzw. der Kirchenschriftsteller zeigen ganz deutlich, daß das hochheilige Altarssakrament für die damalige katholische Kirche genau so wie heute in erster Linie substantielle Gegenwart des verherrlichten Kyrios war, und nicht eine bloße zeichenhafte Speise, -wie "Bischof" Tenhumberg in seiner Antwort an B.W. aus C. mit Emphase hervorhebt. Das Sakrament der hl. Eucharistie besagt eben unendlich viel mehr als bloßer Zeichencharakter, der in unserem Falle nur in den Aksidentien besteht und nichts mehr und nichts weniger als die Tatsache der substantiellen Gegenwart Christi unter allen Umständen sowohl im Ganzen wie im kleinsten Teilchen besagt.

Die äußeren Zeichen der Eucharistie tragen nämlich nicht den Charakter den wir ihnen als Ausfluß unserer persönlichen rationalistischen Meinung willkürlich unterstellen um uns den Glauben zu herabgesetzem Preise zugänglich zu machen oder um uns einer Verantwortung entziehen zu können: Nein? die äußeren Zeichen der Heiligsten Eucharistie - die Akzidentien von Brot und Wein sind randvoll gefüllt von dem Inhalt, den Gottes Allmacht und erfinderische Liebe ihnen eingegossen hat, den keine vorwitzige rein menschliche Berechnung und rationalistisch hausbackenes Denken einer verfohlten Aufklärung nehmen kann.
Zeichen an und für sich sind etwas sehr Äußerliches und haben von sich aus keine Aussagekraft. Sie erhalten diese erst vom Inhalte her, in diesem Falle von der substantiellen Realpräsenz des Gottmenschen durch Transsubstantiation des Brotes in Seinen gottmenschlichen Leib. Entscheidend ist hier nicht eine an und für sich belanglose Äußerlichkeit, sondern allein der Wille bzw. die unendliche Liebe des Heilandes und KYRIOS JESUS! Er will sich unter den zeichenhaften Akzidentien des Brotes bzw. des Weines ganz und ungeteilt uns schenken und unsere gläubige Liebe braucht diese Gabe nur entgegenzunehmen mit jener inneren und äußeren Ehrfurcht, die der Größe und Erhabenheit der Gabe einigermaßen entsprechen kann. Nur die innere und geistige, ganz im Übernatürlichen wurzelnde Tatsache der substantiellen Gegenwart Christi unter den zeichenhaften Akzidentien entspricht gemäß Johannes 6, 48 ff der großartigen Verheißung Christi.

Nur an der absoluten nicht begrenzten Wirksamkeit Gottes kann mein Glaube wachsen und die Liebe sich verwirklichen durch den Kult (Pflege!) der der Größe und dem "schaudereregenden Geheimnis", dem "heiligen und höchst schaudervollen Opfer" (Cyrillus v. Jerusalem, V. Mystagogische Katechese) des Gottmenschen in der Heiligen Eucharistie und im Opfermahl gerecht wird. - Deshalb wird auch dieses hochheilige Opfer anders zubereitet als rein im Diesseits wurzelnde Kultoblationen (z.B. Weihrauchopfer) genauso wie auch die daraus stammende eucharistische Opferspeise in einer Weise ausgeteilt und empfangen wird, die vom Genuß und von der Austeilung einer rein irdischen Speise radikal verschieden ist.

Die feierlichen Zeremonien der unverfälschten katholischen Liturgie nach dem Ordo Missae Papst Pius V. hatten gar keinen anderen Zweck als den, uns auf wirksamste sinnliche Weise die Hoheit und die unendliche Heiligkeit des Eucharistischen Opfers und Opfermahls eindringlichst vor Augen zu führen, damit wir den Leib des Herrn von gewöhnlicher Speise auf das Entschiedenste unterscheiden, und nicht unwürdig zu seinem Empfang hinzutreten und uns das Gericht essen und trinken, als solche, die des Leibes und Blutes des Herrn schuldig geworden sind. (Vgl. 1.Kor. 11,27 f).

Es grenzt deshalb an Wahnsinn und bedeutet praktisch Apostasie, wenn man im Zuge der post-konziliaren Pseudoliturgiereform eine ganz nach hoministischen und anthropozentrischen, pantheistischen und teilhardistischen Gesichtspunkten zusammengebastelte Afterliturgie in die ehemals heiligen Hallen der Kirche Roms einschmuggelt, wies es zum Beispiel der Novus Ordo Missae eines gewissen Annibale Bugnini, deren Grundstrukturen ganz klar auf eine Leugnung des Opfercharakters des Eucharistischen Opfers und der dieses bewirkenden Transsubstantiation hinauslaufen. Deshalb sind auch alle diejenigen Zeremonien der orthodoxen Messe abgeschafft worden, die klar und deutlich diese beiden Dogmen im Kulte bekannt und nach außen hin verdeutlicht haben. Deshalb wurden auch Millionen von rechtgläubigen Katholiken von den häretischen Instanzen ihrer eigenen Kirche seelischen Terror und einer theologischen Gehirnwäsche ausgesetzt, welche nicht mehr weit entfernt sind von den Methoden des großen Vorsitzenden in Peking.

Es ist wahrlich nicht zufällig' sondern nur bezeichnend, wenn jene Bischöfe und Priester, welche die Handkommunion erlauben und rechtfertigen, solche Irrlehren verbreiten, wie "Bischof" Tenhumberg in seinem Antwortschreiben an B.W. in C. Damit uns niemand vorwerfen kann, wir hätten seine Antwort aus dem Zusammenhang gerissen, zitieren wir nochmals wörtlich:

"Wenn die kirchliche Lehre über die Eucharistie besagt, daß der Leib des Herrn beim Brechen der Brotsgestalt nicht zerbrochen und geteilt werde, sondern in jedem Teil ganz enthalten sei, also wird damit keineswegs gelehrt, der Leib des Herrn sei auch noch unter dem winzigsten Teil zugegen. Vielmehr ist seine Gegenwart an die Brotsgestalt, nicht aber an die kleinste physikalische Einheit gebunden. Ein Beispiel mag das erläutern: Wenn eine konsekrierte Hostie aus Versehen zu Boden fällt, wird sie nicht ausgeteilt, sondern in ein Wassergefäß gelegt, wo sie sich auflöst. Die Hostie, die auf diese Art ihre Weise der Brotsgestalt verloren hat, ist nicht mehr der eucharistische Leib des Herrn. Ebenso ist es mit kleinen und kleinsten Partikeln, die nicht mehr als Brot und Speise angesehen werden können. Mit dem Verlust ihrer Gestalt verlieren sie den Zeichencharakter, in ihnen ist der Herr nicht gegenwärtig."

Wie wir weiter oben schon gezeigt haben, basieren diese Ausführungen B. Tenhumbergs auf einer total häretischen Interpretation des eucharistischen Terminus "Brotsgestalt", was wir weiter oben auf Grund des Dogmas der Transsubstantiation aufgezeigt und widerlegt haben. Wir bitten nun unsere Freunde, die uns bis hierher gefolgt sind, obige Ausführungen des "Bischofs" von Münster bezüglich der kleinen und kleinsten Partikel konsekrierter Hostien mit den Ausführungen Tertullians, Origines, St. Ephraem des Syrers, St. Cyrillus v. Jerusalem zu vergleichen.

Der große karthagische Kirchenschriftsteller Quintus Florens Tertullianus (160-220), dessen Schriften von großem Einfluß sowohl auf die altchristliche Theologie als auch auf die sich entwickelnde lateinische Kirchensprache waren, bezeugt in seiner um 210 herum entstandenen Schrift DE CORONA MILITIS folgende Tatsachen:

"Das Sakrament der Eucharistie, welches vom Herrn zur Essenszeit und allen anvertraut wurde, empfangen wir auch in frühmorgendlichen Versammlungen und aus der Hand keines andern als der Vorsteher.
Die Opfer für die Verstorbenen bringen wir am Jahrestage als ihrem Geburtstage dar.
Am Sonntag halten wir es als für ein Unrecht zu fasten oder auf den Knien zu beten. Eben desselben Vorrechtes erfreuen wir uns in der Zeit vom Passahtag bis Pfingsten.
Auch erregt es uns Schrecken, wenn ein weniges von dem uns eigentümlichen Kelche und Brote zu Boden fällt. (De Corona, cap.3)

Dieses Zeugnis Tertullians ist um so wertvoller, als er im nachfolgenden 4. Kapitel derselben Schrift ausdrücklich darauf hinweist, daß es sich bei den erwähnten kirchlichen Bräuchen um verbindliche Anordnungen der apostolischen Tradition handelt, und nicht etwa bloß um eine fromme Privatmeinung.

"Wolltest du für diese und andere Punkte der Kirchenzucht eine ausdrückliche Vorschrift aus der Hl. Schrift verlangen, so würdest du keine auftreiben.
Man wird dir aber die Tradition entgegenhalten als die Urheberin davon, die stete Übung als Bestätigung dafür und den Glauben als den Befolger derselben.
Der Grund aber, der für die Tradition, die stete Übung und den Glauben spricht, wirst du entweder selbst erkennen oder von einem erfahren, der ihn erkannt hat.
Bis dahin wirst du im Glauben annehmen, daß ein solcher vorhanden ist, dem man Gehorsam schuldet.“ (De Corona Milit, cap. 4)

Wenn uns beim Brechen des täglichen Brotes ein Weniges auf den Boden fällt, so wird deswegen kein vernünftiger Mensch davon besonderes Aufheben machen, genau so wenig wegen ein paar Tropfen verschütteten Weines. Wenn deshalb Tertullian bezeugt, daß die Christen des Jahres 210 von niederfallenden Partikeln des Eucharistischen Brotes und Weines in Schrecken versetzt werden, so findet dieses höchst merkwürdige Verhalten seine einzige befriedigende Erklärung in der Tatsache, daß bereits schon die alte Kirche explicite geglaubt hat, das substantielle Fleisch und Blut des Herrn sei selbstverständlich in kleinen und kleinsten Partikeln genau so zugegen, wie in großen und größten. Es ist dies auch ein klarer Beweis dafür, daß schon die alte Kirche an die substantielle Wesensverwandlung geglaubt hat, auch wenn ihr die philosophische Terminologie zur Erklärung dieses Mysteriums noch gefehlt hat.

Das von Tertullian aus der apostolischen Tradition bezeugte und begründete Verhalten gegenüber den eucharistischen Gestalten ist nur eine Konsequenz aus dem frühkirchlichen Glauben an die substantielle Wesensverwandiung des Brotes und des Weines, wie ihn auch der Apostelschüler Ignatius v. Antiochien um 110 in seinen Briefen bezeugt:
"Nicht reist mich vergängliche Nahrung, noch auch die Reize dieses Lebens.
Brot Gottes will ich, das ist Jesu-Christi Fleisch des aus dem Samen Davids stammenden, und zum Trank will ich sein Blut, das da ist unvergängliche Liebe." (Ad Rom. VII,3 ff)

"Darum seid darauf aus, nur an einer Eucharistie teilzunehmen; denn es gibt nur ein Fleisch unseres Herrn Jesus Christus und nur einen Kelch zur Vereinigung mit seinem Blute, nur einen Opferaltar."
(Ad Phil. III,4 ff)

"Vom Herrenmahle halten sie (die Häretiker) sich fern, weil sie nicht bekennen, daß das Herrenmahl das Fleisch unseres Herrn Jesu Christi ist, das für unsere Sünden gelitten und das der Vater in seiner Güte auferweckt hat."

Das gleiche Zeugnis legt um 150 der Apologet Justinus (Martyrium um 165) in seiner an Kaiser Antonius Pius gerichteten Ersten Apologie ab. Er schreibt im 66. Kapitel:

"Und diese Nahrung selbst heißt bei uns Eucharistie, an der teilzunehmen niemand anderem gestattet ist, außer demjenigen, der glaubt, daß das von uns Gelehrte wahr ist, und in dem für Vergebung der Sünden und zur Wiedergeburt bestimmten Bade abgewaschen ist, und so lebt, wie Christus überliefert hat.
Denn nicht als gemeines Brot und nicht als gemeinen Trank nehmen wir das, sondern gleichwie der durch Gottes Wort fleischgewordene JESUS unser Heiland sowohl Fleisch und Blut zu unserem Heile gehabt hat, so sind wir belehrt worden, daß auch die durch Gebet mit Seinem eigenen Worte gesegnete Speise von der unser Fleisch und Blut durch Umwandlung genährt wird, jenes Fleisch gewordene Jesu Fleisch sowohl als auch Blut sei."

Nur auf dem Hintergrund dieses starken Glaubens der Frühkirche an die substantielle Gegenwart des Gottmenschen in der Eucharistie, und zwar in jedem Teil derselben wie im Ganzen, ist die von Tertullian bezeugte kirchliche Praxis im Bezug auf die Behandlung der Heiligen Gestalten zu verstehen.

Was der Karthager Tertullian für die lateinische, bezeugt Origines, der geistesgewaltige Kirchenschriftsteller und Theologe des frühen Christentums, für die griechische Kirche. Er war ein Zeitgenosse des großen karthagischen Kirchenschriftstellers und starb 254 an den Folgen der Folterungen, die er in der decianischen Glaubensverfolgung erlitten hatte - ein Mann und Theologe also, der seine professio fidei mit dem eigenen Blute besiegelte. Sein nahezu gleichzeitiges Lehren und Wirken mit Tertullian machen sein nun folgendes Zeugnis über die Behandlung der Eucharistischen Gestalten um so wertvoller, als damit klar bewiesen wird, daß es sich bei Tertullians angeführten Worten nicht etwa bloß um eine seiner zahlreichen rigoristischen Schrullen handelt, sondern wirklich um den Glauben und die von den Aposteln überlieferte Praxis der Kirche.

"In Exodum hom." 13,3, Migne, Patrologia Graeca 12, 391 bezeugt auch der alexandrinische Theologe diese Praxis wie folgt: '

"Wenn ihr nun den Leib des Herrn empfanget", seid ihr mit aller Sorgfalt und Ehrfurcht darauf bedacht, daß
nicht das Geringste zu Boden falle, daß von der konsekrierten Gabe nichts verstreut wird. Ihr glaubt – und das mit Recht - euch zu versündigen, wenn aus Nachlässigkeit etwas zu Boden fällt."

Cyprian von Carthago (205-258), ein weiterer Zeitgenosse und Landsmann Tertullians, bezeugt ebenfalls in seiner Schrift De Lapsis, cap. 25+26, klar und deutlich die Ehrfurcht, mit der die alte katholische Kirche die Eucharistischen Gestalten behandelte und behandelt wissen wollte.

"In dem entweihten Körper und Munde konnte unmöglich die Eucharistie bleiben, und den im Blute des Herrn geheiligten Trank mußte der schuldbefleckte Magen wieder von sich geben. So groß ist die Macht des Herrn, so groß seine Majestät! Die Geheimnisse der Dunkelheit werden unter den Strahlen seines Lichtes enthüllt, dem Priester Gottes blieben selbst die versteckten Verbrechen nicht verborgen.

II/9

"Dies trug sich mit einem Kinde zu, das noch nicht das Alter hatte, um das von einem andern an ihm begangene Verbrechen kundzutun. Bei einer Frau hingegen, die schon im vorgerückteren und reiferen Alter stand und sich bei unserem Opfer einschlich wirkte die heilige Speise, die sie genoss, wie ein Dolch, und wie wenn sie irgend ein tödliches Gift in Hals und Brust aufgenommen hätte, bekam sie Beklemmungen und danach Erstickungsanfälle, wobei ihr Atem keuchend ging. Und unter dem Drucke nicht mehr der Verfolgung, sondern ihres eigenen Verbrechens begann sie, zitternd und zuckend zusammenzubrechen. Nicht lange blieb das Verbrechen, daß sie ihre Schuld verheimlicht hatte, ungestraft und verborgen. Sie, die den Menschen getäuscht hatte, mußte Gottes Rache fühlen."

"Und als eine andere Frau ihr Kästchen, in dem sie den Leib des Herrn aufbewahrt hatte, mit ihren unreinen Händen zu öffnen versuchte, schlug Feuer daraus hervor, und sie erschrak so, daß sie Ihn nicht zu berühren wagte."

"Und ein anderer, der gleichfalls (vom Götzendienst) befleckt war, sich aber dennoch erlaubte, nach der Feier des Opfers durch den Priester einen Teil gleich den übrigen heimlich in Empfang zu nehmen, vermochte den Heiligen Leib des Herrn nicht zu genießen und zu berühren, als er die Hände öffnete (die den Leib des Herrn enthielten) fand er, daß er darin Asche trug."

"An dem Beispiel dieses einen hat es sich gezeigt, daß der Herr entschwindet, wenn er verleugnet wird, und daß dem Unwürdigen das, was er sich nimmt, nicht zum Heile dient, da das Heilige entweicht und die heilbringende Gnade sich in Asche verwandelt."

Cyprian von Carthago bestätigt so auf das schönste die Ausführungen Tertullians über die Behandlung der Heiligen Gestalten, indem er den theologischen Hintergrund und das kirchliche Denken deutlich zeichnet, auf welchem allein die Ausführungen Tertullians zu verstehen sind. Auch er bestätigt, daß in den kleinen Partikeln des Eucharistischen Brotes der Leib des Herrn wahrhaft, wirklich und substantiell enthalten ist, denn bei dem "Kästchen" der sakrilegischen Frau handelt es sich in Wirklichkeit um ein winziges Büchschen, in dem nur ganz kleine Eucharistische Partikel aufbewahrt und verborgen werden konnten. Allein schon die Tatsache' daß diese arcae am Halse getragen wurden und deshalb sehr klein bemessen waren (wie uns zahlreiche aufgefundene Exemplare beweisen) ist Beweis dafür, daß die alte Kirche die substanzielle Gegenwart des Leibes Christi nicht von der Größe von Partikeln abhängig machte.
 
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